Ghasel

Buch: Gedichte - Erstes Buch
Sammlung: Sehnsucht

Du schöne Stunde, warst mir hold, so hold, wie keine noch,
Ich seh' dein Angesicht erglühn im Rosenscheine noch;
So sah den Engel Gottes einst mit Wangen freudenroth
Im Paradiese lächelnd nah'n der Mensch, der reine noch.
Du kamst mit ihr und flohst mit ihr, und seit ich euch verlor,
Versehnt' ich manchen trüben Tag in jenem Haine noch,
Und fragte klagend mein Geschick: "Bewahrst in deinem Schatz
So holde Stunde du für mich nicht eine, eine noch?"
Dort möcht' ich lauschen spät und früh: wohl flüstert's im
Gezweig,
Doch immer schweigt noch mein Geschick - ich lausch' und
weine noch.

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