Seemorgen
Buch: Gedichte - Erstes BuchSammlung: Atlantica
Der Morgen frisch, die Winde gut, Die Sonne glüht so helle, Und brausend geht es durch die Flut; Wie wandern wir so schnelle! Die Wogen stürzen sich heran: Doch wie sie auch sich bäumen, Dem Schiff sich werfend in die Bahn, In toller Mühe schäumen: Das Schiff, voll froher Wanderlust, Zieht fort unaufzuhalten, Und mächtig wird von seiner Brust Der Wogendrang gespalten: Gewirkt von goldner Strahlenhand Aus dem Gesprüh der Wogen, Kommt ihm zur Seit' ein Irisband Hellflatternd nachgeflogen. So weit nach Land mein Auge schweift, Seh' ich die Flut sich dehnen, Die uferlose, mich ergreift Ein ungeduldig Sehnen. Daß ich so lang euch meiden muß Berg, Wiese, Laub und Blüthe! - Da lächelt seinen Morgengruß Ein Kind aus der Kajüte. Wo fremd die Luft, das Himmelslicht, Im kalten Wogenlärme, Wie wohl thut Menschenangesicht Mit seiner stillen Wärme!
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